E-Auto im Winter aufladen – was muss ich wissen?

Dicke Mäntel, warme Handschuhe, kuschelige Stiefel – die Winterzeit erfordert in der Regel ein bisschen Extravorbereitung. Gilt das auch für Elektrofahrzeuge? Gibt es etwas Besonderes zu beachten, wenn man bei sinkenden Temperaturen an IONITY High-Power-Chargern laden möchte?

Wir haben mit Jan Haugen Ihle, dem Regionalleiter von IONITY Nord- und Westeuropa und leidenschaftlichen Elektroautofahrer, gesprochen. Er hat uns seine Erfahrungen und seine Top-5-Tipps für das Laden mit hoher Leistung bei kalten Temperaturen verraten.

Jan, du kommst aus Norwegen. Wie kalt wird es dort und gibt es etwas Besonderes zu beachten, wenn man bei kaltem Wetter an einem IONITY High-Power-Charger lädt?

Es wird in der Tat ziemlich kalt hier. Minus 10 oder gar minus 20° Celsius sind hier keine Seltenheit. Mancherorts herrschen sogar Temperaturen von bis zu minus 40° C. Die Nutzung eines Elektrofahrzeugs in der Kälte ist jedoch nicht so problematisch, wie es oft dargestellt wird. Was man jedoch bedenken sollte ist, dass der Ladeprozess länger dauern kann als sonst. Das gilt auch für das Schnellladen bei IONITY.

Jan Haugen Ihle, Regional Head of North & West Europe

Warum kann das Aufladen im Winter länger dauern?

Die Batterie ist das Herz des Elektroautos, und genau wie das menschliche Herz funktioniert sie am besten bei einer bestimmten Temperatur: je nach Hersteller sind Werte zwischen 20 - 30° C ideal für die chemischen Prozesse im Inneren der Batterie. Einfach ausgedrückt: Die Kälte reduziert die Leistungsfähigkeit der Batterie. Unsere IONITY High-Power-Ladestationen liefern auch bei niedrigen Temperaturen die gewohnt gleiche Leistung. Um aber Batterieschäden durch hohe Stromspannung zu vermeiden, drosselt die intelligente Elektronik des Fahrzeugs automatisch die Ladeleistung. Die gute Nachricht ist, dass es eine Reihe von Tricks gibt, um den Ladevorgang zu beschleunigen und die Batterie dennoch zu schonen:

  1. Das Fahrzeug warm halten – auch wenn Sie nicht fahren
    Vermeiden Sie Kälte, um einen Verlust der Batterieleistung zu vermeiden. Falls möglich, stellen Sie Ihr Auto deshalb in einer Garage ab, anstatt es draußen zu parken. Laden Sie es vor dem Losfahren auf und wärmen Sie gleichzeitig den Innenraum auf – so wird der Start bei frostigen Temperaturen deutlich angenehmer – sowohl für die Fahrzeugbatterie als auch für Sie.
     
  2. Bringen Sie die Batterie auf Temperatur, indem Sie fahren
    Schnellladen funktioniert am besten bei einer Batterietemperatur von etwa 20-30° C. Eine Sache, die im Winter die Batterie aufwärmt, ist: Fahren! Wenn möglich, starten Sie Ihre Tour also mit voller Ladung und geben Sie Ihrem Elektroauto möglichst lange Zeit, um die Batterie auf die richtige Temperatur zu bringen, bevor Sie den ersten Ladestopp einlegen.
     
  3. Machen Sie sich die intelligenten Funktionen ihres Autos zunutze
    Viele E-Fahrzeuge bieten eine automatische Vortemperierung, welche die Batterie für geplante Ladestopps auf der Strecke vorwärmt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Batterie die ideale Temperatur hat, wenn Sie an der Ladestation ankommen – was wiederum die Ladezeit verkürzt. Wenn Ihr Auto über eine solche Funktion verfügt, sollten Sie sie auf jeden Fall nutzen.
     
  4. Energie verfügbar machen
    Schalten Sie die Heizung Ihres Autos und andere Verbraucher wie Radio etc. in den ersten 10 Minuten des Ladevorgangs ab. Auf diese Weise steht mehr Strom zum Aufwärmen und Laden der Batterien zur Verfügung.
     
  5. Einen zusätzlichen Stopp einlegen und Zeit sparen
    Je weniger Energie in der Batterie ist, desto schneller kann die Batterie aufgeladen werden. Der optimale Ladezustand einer Lithiumbatterie liegt zwischen 20 und 80 %. Ein zusätzlicher Zwischenstopp zum Aufladen benötigt in der Regel weniger Zeit als eine Aufladung auf 100 % in einem Durchgang. Also, gönnen Sie sich eine Kaffeepause und kommen Sie trotzdem pünktlich ans Ziel. 

Weitere nützliche Tipps finden Sie in unserem Winter Travel Guide.